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Kächele H (2007) Hans H Strupp. Ein Pionier der Therapieforschung. Psychotherapeut 52: 152-153
Nachruf auf
Prof. em. Hans Strupp, Ph.D. Dr. med. h.c.
Hans Strupp ist im Oktober 2006 nach langer Erkrankung verstorben. Ihm wurde 1986 wegen seiner besonderen Verdienste um die empirische Psychotherapieforschung die Ehrendoktorwürde der medizinischen Fakultät unserer Universität verliehen. Die internationale Psychotherapieforschung verliert in Hans Strupp einen liebenswerten Kollegen und ungemein produktiven Forscher. Mit der Abteilung Psychotherapie unserer Universität war Hans Strupp, der 1921 in Frankfurt geboren wurde, besonders verbunden. Zusammen mit seiner Mutter konnte er als Jude noch kurz vor dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs durch Flucht in die USA sein Leben in Sicherheit bringen. Nach seinem Psychologiestudium und Postgraduate-Weiterbildung an mehreren Universitäten lehrte und forschte er ab 1966 bis zu seiner Emeritierung als Distinguished Professor an der Vanderbilt University in Nashville / Tennessee. Eine seiner letzten Publikationen mit dem Titel „Implications of the Empirically Supported Treatment Movement for Psychoanalysis“ ist als sein wissenschaftliches Testament zu betrachten. Dort hat er die Grenzen der manualisierten Psychotherapie, zu deren Entwicklung er selbst wesentlich beigetragen hat, aufgezeigt und deutlich gemacht, dass die zukünftige Psychotherapieforschung den intersubjektiven Austausch zwischen Patient und Psychotherapeut in den Mittelpunkt stellen müsse. Sein Wirken hat die Ausrichtung der Abteilung Psychotherapie unserer Universität wesentlich beeinflusst. In seinen Büchern und mehr als 300 Veröffentlichungen ist das klinische und wissenschaftliche Denken von Hans Strupp unvergänglich geworden.
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